Beim Fotografieren in Regen, Nebel oder Schnee entstehen ganz besondere Stimmungen und faszinierende Bilder. Doch das Wetter bringt auch einige Besonderheiten mit sich, die beachtet werden sollten, damit Deine Fotos gelingen.
Mit der richtigen Vorbereitung kannst Du Deine Kamera optimal nutzen und kommst zu einzigartigen Ergebnissen – unabhängig vom Wetter.
Kleine Anpassungen bei Technik und Ausrüstung helfen dabei, aus schwierigen Bedingungen spannende Motive herauszuholen.
Das Wichtigste in Kürze
- Schütze Deine Kamera bei Regen, Nebel oder Schnee mit Regenhülle oder Plastiktüte vor Feuchtigkeit.
- Nebelaufnahmen gelingen besonders stimmungsvoll im Gegenlicht – experimentiere mit verschiedenen Blickwinkeln.
- Wische regelmäßig Wassertropfen von der Linse, um unscharfe oder fleckige Bilder zu vermeiden.
- Längere Belichtungszeiten lassen Schneeflocken und Regen malerisch weich erscheinen.
- Ersatzakkus griffbereit halten – Kälte entlädt Batterien deutlich schneller als bei warmem Wetter.
Schütze die Ausrüstung mit Regenhülle oder Plastiktüte
Beim Fotografieren bei Regen oder Schnee ist der Schutz Deiner Ausrüstung besonders wichtig. Feuchtigkeit kann empfindlichen Kameras und Objektiven schnell schaden, sodass Wasserflecken auf dem Sensor oder gar Defekte an der Elektronik drohen. Am besten greifst Du zu speziellen Regenhüllen für Kameras – diese sind in Foto-Fachgeschäften erhältlich und bieten zuverlässigen Schutz.
Falls gerade keine professionelle Hülle zur Hand ist, funktioniert auch eine ganz einfache Plastiktüte. Schneide ein Loch für das Objektiv hinein und befestige die Tüte mit einem Gummiband oder Tape. So bleibt Deine Kamera zumindest gegen Nieselregen, Spritzwasser oder nassen Schnee geschützt.
Auch während kurzer Regenschauer lohnt es sich oft, den Kameragurt so um den Hals zu legen, dass das Gehäuse mit einer Bewegung rasch unter die Jacke gezogen werden kann. Das bewahrt nicht nur vor eindringender Nässe, sondern hält zusätzlich Hände und Kamera warm.
Vergiss außerdem nicht, regelmäßig die Oberfläche von Objektiven und Gehäusen mit einem weichen, trockenen Mikrofasertuch abzuwischen. So beugst Du dauerhaften Wasserflecken auf Linsen und Filtern effektiv vor.
Dazu mehr: Streetfotografie: Was Du beachten solltest, bevor Du losziehst
Nutze Gegenlicht für stimmungsvolle Nebelaufnahmen

Es lohnt sich, gezielt die Position zu verändern und das Licht von schräg hinter Deinem Motiv einzubeziehen. Dadurch bekommen einzelne Gegenstände wie Bäume, Menschen oder Gebäude einen leichten Schein – sogenannte „Gloriole“. Wenn Du zur goldenen Stunde fotografierst, entstehen oft warme Farbtöne und zauberhafte Kontraste zwischen den hellen und dunklen Bildbereichen.
Achte darauf, dass der Lichtstrahl nicht direkt in die Linse trifft, um störende Reflexionen oder Lens-Flares zu vermeiden. Manchmal kannst Du diese aber auch bewusst als Gestaltungsmittel einsetzen. Nutze nach Möglichkeit eine Gegenlichtblende; sie hilft, ungewollte Spiegelungen aus dem Bild herauszuhalten.
Mit Gegenlicht und Nebel gelingen Dir Aufnahmen, die Stille und Ruhe ausdrücken und dennoch spannend auszusehen. Experimentiere ruhig ein wenig mit verschiedenen Blickwinkeln – kleine Unterschiede machen oft schon einen großen Unterschied beim finalen Bild.
Achte auf Wassertropfen auf der Linse
Wassertropfen auf der Linse können ein Bild schnell ruinieren, da sie unschöne Flecken oder Unschärfen verursachen. Gerade bei Regen, Schneefall oder Nebel solltest Du regelmäßig kontrollieren, ob das Objektiv sauber ist. Schon wenige Tropfen reichen aus, um Details und Kontraste im Foto zu stören oder Lichtreflexe an unerwünschten Stellen erscheinen zu lassen.
Ein weiches Mikrofasertuch gehört deswegen immer in die Fototasche. Es eignet sich besonders gut, um Feuchtigkeit sanft abzutupfen, ohne Kratzer auf der Glasoberfläche zu hinterlassen. Kleine Blasebälge sind praktisch, um Schnee- oder Wassertropfen vorsichtig wegzupusten – so verhinderst Du Schlieren, wenn Du direkt mit dem Tuch arbeitest.
Schütze Dein Objektiv, indem Du bei starkem Niederschlag öfter kontrollierst, ob neue Tropfen aufgelandet sind. Besonders im Gegenlicht werden selbst kleine Wasserperlen als unschöne Punkte sichtbar. Ein klarer Blick durch saubere Linsen sorgt für viel brillantere Ergebnisse und hält unliebsame Überraschungen am Computer gering, da weniger Nachbearbeitung erforderlich ist.
Wer sicher gehen möchte, kann zusätzlich einen UV- oder Klarfilter vor das Objektiv schrauben. So bleibt die eigentliche Frontlinse auch bei schlechtem Wetter vor Schmutz geschützt und lässt sich leichter reinigen, falls doch mal Tropfen darauf landen.
„Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unterschiedliche Arten von Licht.“ – Andreas Feininger
Aktiviere Bildstabilisierung bei schlechten Lichtverhältnissen
Besonders bei Regen, Nebel oder Schneefall sind die Lichtverhältnisse oft weniger optimal. Dadurch entsteht schnell das Problem von verwackelten Fotos, da Deine Kamera entweder längere Belichtungszeiten benötigt oder automatisch eine höhere ISO-Zahl wählt. Um scharfe Aufnahmen sicherzustellen, solltest Du deshalb unbedingt die Bildstabilisierung aktivieren – sofern Dein Objektiv oder Deine Kamera diese Funktion besitzt.
Die Bildstabilisierung gleicht kleine Handbewegungen wirkungsvoll aus und sorgt dafür, dass etwa feine Strukturen im Schnee oder Details im nassen Asphalt klar erhalten bleiben. Das ist insbesondere dann hilfreich, wenn Du kein Stativ verwenden möchtest oder kannst. Schon bei relativ kurzen Verschlusszeiten können minimale Erschütterungen sonst zu Unschärfen führen – umso mehr, wenn es kalt ist und Du Handschuhe trägst.
Ein großer Vorteil der modernen Stabilisierungssysteme ist, dass sie Dir Spielraum geben, aus der Hand zu fotografieren, auch wenn es langsam dämmert oder starke Bewölkung herrscht. Achte aber darauf, die Stabilisierung nur einzuschalten, wenn die Kamera nicht auf einem Stativ steht – sonst kann es zu unerwünschtem Nachschwingen kommen. Letztlich bedeutet aktiver Stabilisator für Dich: mehr Sicherheit beim Fotografieren unter schwierigeren Lichtbedingungen und bessere Ergebnisse direkt aus der Kamera.
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| Bedienungstipp | Vorteil bei schlechtem Wetter |
|---|---|
| Regenhülle/Plastiktüte verwenden | Schützt Kamera und Objektiv vor Feuchtigkeit und Nässe |
| Gegenlicht nutzen | Erzeugt stimmungsvolle, atmosphärische Nebelaufnahmen |
| Mikrofasertuch bereithalten | Entfernt Wassertropfen und beugt unscharfen Bildern vor |
| Bildstabilisierung aktivieren | Verhindert Verwacklungen bei längeren Belichtungszeiten |
| Ersatzakku mitnehmen | Kälte entlädt Akkus schneller – so bist Du vorbereitet |
| Längere Belichtungszeiten einstellen | Lässt Schneeflocken weich und fließend erscheinen |
Wähle längere Belichtungszeiten für sanfte Schneeflocken

Am besten gelingen solche Aufnahmen mit einer Verschlusszeit von etwa 1/15 bis 1/4 Sekunde. Dabei solltest Du nicht vergessen, entweder ein Stativ oder zumindest eine stabile Unterlage zu nutzen, damit die Umgebung scharf bleibt, während der Schnee verschwimmt. Mit dieser Technik entsteht eine angenehme Unschärfe, die gezielt für Atmosphäre sorgt.
Bei wenig Licht – beispielsweise am frühen Morgen oder Nachmittag – reicht oftmals schon ein geringes Abblenden, damit die gewünschten langen Belichtungszeiten möglich sind. Kontrolliere dennoch regelmäßig Deine Ergebnisse auf dem Display, um sicherzugehen, dass die Flocken nicht zu transparent wirken.
Mit etwas Übung kannst Du so einzigartige Winteraufnahmen gestalten, in denen sowohl Bewegung als auch ein Gefühl von Ruhe eingefangen werden.
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Setze Kontraste durch dunkle Motive im Nebel

Diese Motive heben sich deutlich vom hellen, fast weißen Hintergrund ab und sorgen für interessante Bildkompositionen. Ein einzelner Baum am Rand eines Feldes, ein Spaziergänger mit Regenschirm oder auch bizarre Felsen können als markante Elemente fungieren, die Deinen Bildern eine klare Struktur verleihen.
Wenn Du beim Fotografieren verschiedene Standorte ausprobierst, entdeckst Du oft neue Blickwinkel und findest spannende Motive, die durch den Nebel erst richtig zur Wirkung kommen. Experimentiere ruhig etwas mit der Platzierung – Symmetrie oder asymmetrische Anordnungen bringen zusätzliche Spannung ins Bild.
Durch diese Vorgehensweise erzielst Du beeindruckende Aufnahmen, die trotz des diffusen Lichts einen starken visuellen Schwerpunkt besitzen. So wird selbst vermeintlich trübes Wetter zum idealen Zeitpunkt für ungewöhnliche Fotos.
Halte Ersatzakkus griffbereit, Kälte entlädt Batterien schneller
Ersatzakkus sind bei Kälte unverzichtbar, denn niedrige Temperaturen führen dazu, dass sich Akkus erheblich schneller entladen. Kamerabatterien verlieren ihre Ladung im Winter oft überraschend rasch – selbst wenn sie zu Beginn noch vollständig geladen waren. Um unangenehme Unterbrechungen beim Fotografieren zu vermeiden, solltest Du daher immer mindestens einen vollgeladenen Ersatzakku dabeihaben.
Es empfiehlt sich, die Ersatzakkus möglichst körpernah, zum Beispiel in der Jackentasche, aufzubewahren. Auf diese Weise bleiben sie warm und können bei Bedarf direkt eingesetzt werden. Sobald Dein aktueller Akku schwächelt oder das Display den nächsten Wechsel ankündigt, reicht schon ein Griff zur Reserve, um zügig weiter fotografieren zu können.
Ein weiterer Tipp: Schalte Deine Kamera konsequent aus, solange Du nicht aktiv Fotos machst. Auch kurze Pausen nutzen Akkus, um wieder etwas Wärme zurückzugewinnen – damit erhöht sich deren Reichweite spürbar. Mit dieser Vorgehensweise bist Du für längere Fototouren in kalten Umgebungen optimal gerüstet und musst Dir keine Sorgen machen, dass Dir frühzeitig die Energie ausgeht.
Gerade bei Regen, Nebel oder Schnee, wenn jede Aufnahme zählt, ist ein schneller Wechsel des Akkus manchmal entscheidend dafür, ob Dir das perfekte Bild gelingt.
Fotografiere Spiegelungen in Pfützen für interessante Effekte
Pfützen sind nach einem Regenschauer mehr als nur nasse Stellen auf dem Boden – sie bieten Dir die Möglichkeit, mit Spiegelungen spannende Bildkompositionen zu erschaffen. Besonders in städtischen Umgebungen oder am Waldrand entstehen faszinierende Motive, wenn Gebäude, Bäume oder sogar Menschen sich perfekt im Wasser abzeichnen. Dabei sorgt eine niedrige Kameraposition dafür, dass Du die Reflexionen optimal ins Bild integrierst und so völlig neue Ansichten entdeckst.
Wenn das Licht schräg einfällt, beispielsweise während der goldenen Stunde, ergeben sich besonders satte Farben und intensive Kontraste zwischen Himmel und Spiegelbild. Selbst kleine Pfützen reichen schon aus, um ein interessantes Detail zu schaffen, das Dein Foto lebendig macht. Experimentiere ruhig mit verschiedenen Blickwinkeln: Mal kannst Du das Motiv zentral in die Spiegelung rücken, mal bietet es sich an, nur einen Teil des Hauptmotivs im Wasser erscheinen zu lassen.
Achte darauf, auch den Hintergrund einzubeziehen, damit das Spiegelbild einen harmonischen Abschluss im Gesamtbild findet. Besonders gut wirken diese Aufnahmen, wenn das Wasser noch glatt ist und keine Bewegung die Oberfläche stört. So gelingen Dir Fotos mit einer besonderen Tiefe und ungewöhnlichen Perspektiven, selbst an vermeintlich trüben Tagen.
